Eine intensive Eingewöhnungsphase ist vor allem für das Kind, aber auch für die Eltern und das Personal eine Herausforderung und von großer Bedeutung. Auf diese Weise kann man sich langsam kennenlernen und eine vertrauensvolle Beziehung zueinander aufbauen, damit sich das Kind bei uns wohl und geborgen fühlt.
Das Kind muss sich an eine neue Umgebung gewöhnen und zu unbekannten Personen eine Beziehung aufbauen. Ein neuer und anderer Tagesablauf, die Trennung von den Eltern und die vielen anderen Kinder erfordern ein großes Umstellungs- und Anpassungsvermögen.
Um all diese Herausforderungen gut meistern zu können, verläuft die Eingewöhnung in unserer EInrichtung in 4 Phasen. Um die Eingewöhnungzeiten der Kinder auch weiterhin gut gestalten zu können, findet nach jeder abgeschlossenen Eingwöhnung eine Reflexion stattt.
Die 4 Phasen der Eingwöhnung
Phase 1: Informationsphase
Im Juli findet ein Informationselternabend für alle Eltern der zukünftigen Krippenkinder statt.
Inhalte an diesem Abend sind z.B.:
- Kennenlernen des Personals
- allgemeine Informationen zum Alltag in der Kinderkrippe (was braucht mein Kind, wie ist der Tagesablauf, usw.)
- detaillierte Besprechung der Eingwöhnung - wie läuft sie ab? Was ist wichtig? Worauf achten Eltern und Personal in der EIngewöhnung
- Aushändigen wichtiger Unterlagen an die Eltern
- unser Reiseführer wird übergeben (Fotobüchlein, damit die Kinder die Erzieherinnen, Räumlichkeiten, usw. kennenlernen)
- klären und beantworten von Anliegen und Fragen
- Vereinbarung des persönlichen Termins zum Beginn der Eingewöhnung
Phase 2: Grundphase
Mit der Grundphase beginnt die Eingewöhnung des Kindes. Sie umfasst einen Zeitraum von drei bis sieben Tage. In dieser Zeit verbringt das Kind täglich höchstens eine Stunde in Begleitung eines Elternteils in seiner jeweiligen Gruppe.
Für diese Phase der Eingewöhnung sind uns folgende Dinge sehr wichtig:
- Eine regelmäßige Anwesenheit der Kinder in der Kinderkrippe
- EIne Begleitung und Unterstützung durch immer die gleiche Bezugsperson
- Die Bezugsperson nimmt einen festen Platz (als "sicheren Hafen") im Gruppenraum ein.
- Ein eher passives Verhalten der Bezugsperson. Dadurch kann das pädagogische Personal gut erste Kontakte zu den Kindern knüpfen.
- Alle pflegerischen Aufgaben werden in Absprache von den Eltern übernommen.
Phase 3: Stabilisierungsphase
Ist das Kind in der Gruppe gut angekommen und es wird sichtbar, dass es sich wohlfühlt und sich von der Bezugsperson löst, beginnen wir mit der Trennungsphase. Diese wird ganz individuell an den Bedürfnissen des jeweiligen Kindes angepasst und beträgt zu Beginn höchstens 15 Minuten.
Für einen guten Verlauf der Trennungsphase sind folgende Dinge wichtig.
- Es findet eine kurze und deutliche Verabschiedung durch die Bezugsperson statt
- Das Kind wir dem Personal übergeben
- Während der 15 Minuten Trennung halten sich die Eltern außer Sichtweite des Kindes auf
- Beim Abholen wird zuerst das Kind von den Eltern begrüßt
- Es findet eine kurze Absprache mit dem Personal statt.
- DIe Eltern verlassen gemeinsam mit dem Kind die Einrichtung
Alle diese Punkte geben dem Kind Verlässlichkeit und Sicherheit und tragen zu einem guten gelingen der Eingwöhnung bei.
Wenn sich das Kind in der ersten kurzen Trennungszeit sicher fühlt, wird die Zeit nach und nach verlängert, bis die reguläre Buchungszeit erreicht ist. Im ersten Monat ist die maximale Anwesenheitszeit eines Kindes erfahrungsgemäß bis 12 Uhr.
Phase 4: Schlussphase und Reflexion
Hier erreicht das Kind seine reguläre Buchungszeit. Es findet sich im Tagesgeschehen zurecht und meistert den Krippenalltag. Außerdem fühlt es sich sichtlich wohl in der Einrichtung und akzeptiert das päd. Personal als sichere Basis und lässt sich z.B. trösten. Die Eingewöhung gilt als abgeschlossen.
Nach dem Abschluss bekommen alle Eltern noch einen Fragebogen zur Eingewöhnung. Dieser gilt für uns als Reflexionsgrundlage.
Die Aufgabe der Eltern
Eltern sind die wichtigste Bezugsperson der Kinder. Sie geben Sicherheit und vertraute Nähe. Die Aufgabe der Eltern besteht darin, den Prozess der Eingewöhnung in der Einrichtung durch ihre Anwesenheit und durch einfühlsames Verhalten zu unterstützen.
Die Aufgabe der Erzieherin
Sie besteht darin das Kind und auch die Eltern liebevoll in ihren Bedürfnissen und ggf. Sorgen wahrzunehmen und anzunehmen damit diese gemeinsam zu bewältigen werden können.